Mittwoch, 3. Juli 2013

In Solidarität mit Edward Snowden und Bradley Manning

Man hat den Österreichern lange vorgehalten, dass sie sich dem Unrechtsregime des NS-Staates zu wenig zur Wehr gesetzt hätten. Sie hätten den Unterschied zwischen Legalität und Legitimität nicht erkannt  und sich so ins Unrecht gesetzt.  Sich allein darauf verlassen, dass die Regeln des Staates zu befolgen  genüge, ein rechtschaffenes Leben zu führen, reicht in vielen Fällen  eben  nicht, sagte man.
Edward Snowden und Bradley Manning wird man diesen Vorwurf nicht machen können, sie taten das, was man von aufrechten Bürgern erwarten kann:  in heiklen Fragen nicht allein die staatlichen Regeln, sondern auch das Gewissen zu Rate ziehen.

Manchmal siegt das Gewissen. Nicht immer sind solche Entscheidungen wie in diesem Fall  auch "richtig". Respekt gebührt ihnen allemal. Umso mehr als wir heute wissen, dass die involvierten Geheimdienste offensichtlich Unrecht tun, Menschenrechte missachten und uns alle zu ihren Komplizen machen wollen.


Deswegen ist die heutige Zeichnung diesen beiden Männern gewidmet.


sigurt funk, "eine reise in den süden", acryl auf papier, 30 x 60 cm, 2013

Dass die  österreichische Regierung sich dazu durchringt, ihr Wort für die beiden jungen Idealisten zu erheben, wird man leider nicht annehmen dürfen. Die österreichische Regierung und die Regierungen Europas werden  sich hinter irgendwelchen Ausreden verstecken und hoffen, dass alles möglichst  schnell vergessen wird. Die Europäische Union, die Hüterin der europäischen Werte, wird sich wohl oder übel dem "großen Bruder" USA beugen. Wer aber wird in Zukunft das Gerede von der "europäischen Wertegesellschaft" noch ernst nehmen? 

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