26. Juli 2012 "Pannonische"
Verleihung des Alfred Schmeller Award 2011 in Neumarkt an der Raab.
Anerkennungspreis 2011 für Druckgrafik
18./19 Juni 2011 Wiener Zeitung
Mittwoch, 30. März 2011
Freundschaftliche Würdigung
Wie da einer hergeht und seine Linien
zieht, das Blatt einteilt und füllt, als wäre dieses Tun das
Selbstverständlichste der Welt;
um dann die so entstehende Flächen mit
genau bestimmten Farbigkeiten oder auch ausgewählten Filzstiften teilw...eise
auszufüllen, wirken Deine Zeichnungen souverän.
Die Linien bilden Gegenständliches und
Karikaturhaftes, Ornamentales, Landschaftliches und natürlich
Zeichenhaftes:
Kugelmenschen wie Kopffüßler, Archaisches
also inmitten der Vielfalt, das immer schon da gewesen auf so seltsame Weise
auch mich in den Bann zu ziehen vermag.
Verspielt mit Deinen Mitteln gänzlich
dünkellos, denn natürlich sind Dir die Bilder der Maler der leider etwas in
Vergessenheit geratenen und einmal „Neue Wirklichkeiten“ genannten
bekannt.
Doch nichts Manisches scheint der Antrieb
zu sein, eher gelassene Ernsthaftigkeit und ein: es ist wie es ist, oder besser:
Es ist was es wird.
Ja es scheint, dass weniger das Ergebnis,
sondern das Tun es selber ist, was den Zeichner antreibt, freilich mit dem
eigenartigen Ziel, das Blatt in einer gewissen Ausgewogenheit zu
füllen.
Dass dann im Detail soviel zu entdecken
ist, die seltsame Haartracht oder Kronen, die Augen die sich zu Ornamenten
entwickeln, die Brüste, die zeichnerisch umkreist, verspielt geformt werden,
macht sicher eine der Stärken der Arbeiten aus.
Wie auch Deine augenscheinliche Fähigkeit,
Deine Blätter vor Gedränge zu bewahren, wo sich doch andererseits soviel darauf
tummelt.
Um solche Bilder, einfach so, malen zu
können, ohne existentiellen Krampf und Kampf, einfach als reinstes sinnliches
Vergnügen für sich selber und andere, braucht es neben dem Talent vermutlich
eine gewisse Reife, gepaart mit Neugier und Lebenslust.
Ich weiß nicht, wie da der Zusammenhang
ist, zu dem Sigurt, den ich von hier kenne, mit seinen überlegten, aber
pointierten Statements, die viel Bildung und Erfahrung durchblicken lassen, ein
sicheres Indiz übrigens dafür, dass dieses Verhältnis kein oberflächliches,
sondern ein profundes ist.
Außer ein Umstand, der mir bei Deinen
schriftlichen Äußerungen auffällt, nämlich, dass manchmal der Schalk
durchblitzt, wie bei Deinen Zeichnungen sowieso.
Hermann Kremsmayer für Sigurt Funk zum
60.Geburtstag
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