Pierre Bourdieu, Kunst und Kultur, Kunst und künstlerisches Feld, Schriften zur Kultursoziologie 4, UVK- Verlag, Konstanz 2011, S. 152 f.,
"Keine soziologisch gebildete Person kann die Augen vor den Ungleichheiten, die heute in der Welt bestehen, verschließen, und auch nicht vor dem Fehlen der sozialen Gerechtigkeit in vielen gesellschaftlichen Situationen oder den Entbehrungen, die Millionen von Menschen zu erleiden haben. Es wäre merkwürdig, wenn Soziologen in praktischen Fragen keine Stellung bezögen; und wenn sie das tun, wäre es sowohl unlogisch, als auch kaum durchführbar zu versuchen, sie daran zu hindern, sich auf ihr soziologisches Expertenwissen zu stützen."
aus: Anthony Giddens, Soziologie, Hg. Christian Fleck und Hans Georg Zilian, 1999
„Die Vorromantik erlaubte nur dem Genie, von der Regel
abzuweichen, die Romantik leugnet die Geltung von objektiven Kunstregeln
überhaupt. Jede individuelle Äußerung ist einzigartig, unersetzlich und trägt
ihre Gesetze, ihre Maßstäbe in sich; diese Einsicht ist die große
Errungenschaft der Revolution für die Kunst. Die romantische Bewegung wird
jetzt erst zu dem Freiheitskampf, der nicht nur gegen Akademien, Kirchen, Höfe,
Mäzene, Amateure, Kritiker und Meister geführt wird, sondern gegen das Prinzip
der Tradition, der Autorität und der Regel überhaupt.“
Arnold Hauser,
Sozialgeschichte der Kunst und Literatur, C.H.Beck, München, 1990, S. 672
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