Samstag, 20. Oktober 2012

Bauch-Gefühl vs. Rationalität

Als ein sich der Rationalität verpflichtetet fühlender Mensch kann ich mich dem allgemeinen Lob des Intuitiven nicht so ohne weiteres  anschließen, auch dann nicht, wenn ins Treffen geführt wird, dass  Künstler oder natürlich auch Wissenschaftler immer dann, wenn sie großartige Leistungen erbracht haben,  auch eines  bestimmten Quantums von Intuition bedurften.
Intuition als Ergänzung des Rationalen ist ein Gewinn, ganz ohne rationale Basis aber ist und bleibt Intuition Humbug, bleibt sie Scharlatanerie.

Nicht alles, was mit Rationalität und Intellekt zu tun hat, bedeutet immer auch „alles bis ins Letzte berechnen“ müssen.
…dass dem „intuitiven Menschen“ nie in den Sinn käme, Waffen zu entwickeln, wie manche Zeitgenossen meinen, ist schon eine mehr als gewagte These, für die, auch nur die Spur eines Beleges zu finden, äußerst schwierig sein dürfte.

Die “Intuitionen” eines bekannten österr. Herrn mit exaktem Scheitel haben bekanntlich in Bücherverbrennungen und höchster Grausamkeit gemündet, und die, die ihm ganz “intuitiv” nachgerannt sind, waren in der Überzahl.


(c) Sigurt Funk, "es fehlen nicht nur die pferde", Feder und Buntstifte auf Papier, 21 x 30 cm,
2012
 
 
… und dann gibt es noch diese "moderne" Angst davor,  die Wertmaßstäbe und das Verhalten anderer Kulturen selbst einer Wertung zu unterwerfen, um nur ja nicht in die Falle eines kulturellen „Zentrismus“ tappen. 

Warum erkennen wir eigentlich immer erst dann, dass es ganz ohne eigene Wertungen denn doch nicht geht, wenn uns anhand von Klitorisbeschneidungen bei kleinen Mädchen unter katastrophalen hygienischen Bedingungen auf brutalste Art ausgeführt, die alltäglichen Grausamkeiten des Menschen vor Augen geführt werden?

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